Dendritische Zelltherapie beim Mammatumor der Katze
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Ihnen gerne den Fall der Europäisch Kurzhaar Katze Polly, weiblich-kastriert, im Februar 2016 etwa 15 Jahre alt, vorstellen, die wir immunologisch mit dendritischen Zellen behandelt haben.
Polly wurde Anfang November 2014 beim Haustierarzt an einem Mammatumor operiert. Das histologische Ergebnis der 35x22x13 mm grossen Gewebsprobe war ein papilläres bis solides Adenokarzinom. Die Tumorzellen erreichten teilweise den tiefen Probenrand. Es war infiltratives Wachstum in die Muskulatur und das angrenezende Fettgewebe vorhanden-
Im November und Dezember 2014 erhielt Polly jeweils eine Behandlung mit dendritischen Zellen, dabei wurden nur Blutmonozyten verwendet. Es war kein Tumorgewebe zur Bearbeitung vorhanden. Unter der immunologischen Behandlung fühlte sich die Katze sehr gut.
Im Januar 2015 entwickelte Polly in der OP-Naht ein Rezidiv (mehrere kleine Knoten, die zusammenliegend im Gewebe zu finden waren). Diesmal wurde ein Teil des Tumorgewebes tiefgefroren in Kochsalzlösung aufbewahrt. Der Pathologe fand eine positive Veränderung des Tumorgewebes: gut bis mäßig differentiertes Tumorwachstum, gute Abgrenzung im umliegenden Gewebe.
Polly erhielt noch eine dendritische Zellbehandlung im Januar 2015, diesmal wurde Tumorlysat zur Reifung der dendritischen Zellen mit eingesetzt.
Ende Februar 2015 berichteten die Besitzer von einer vollkommenen positiven Wesensveränderung: "Sie weint nicht mehr, hat wieder einen klaren Blick und kommt zum kuscheln zu uns. Sie ist kmmunikativ und macht wieder ihre gewohnten Dummheiten."
Heute, Ende Februar 2016 - 16 Monate nach dem Beginn der dendritischen Behandlung geht es Polly weiter unverändert gut. Die Operationswunde ist ungestört, es hat keine Metastasenbildung gegeben.